• www.TEZ.de - Tierischer Erzengel •

ALOISIUS - vom Fohlen zum Reitpferd

Vertrauen aufbauen

Ein ruhiges Auge
Ein "ruhiges Auge"
Die ersten vertrauenbildenden Maßnahmen haben natürlich beim Züchter begonnen. Loisl war schließlich schon sechs Monate alt. Man merkte im Umgang mit diesem Fohlen, dass es absolut "richtig im Kopf" war; schon zu erkennen an seinem sanften Blick und seinem "ruhigen Auge". Es hatte sicher noch keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht. Eigentlich waren wir das Schlimmste was Loisl bis dahin an Menschen erlebt hatte. Wir haben ihm die Mutter weggenommen, ihn in einen dunklen Hänger gesperrt und an einen fremden Ort gebracht. Vollkommen allein... Meine erste Aktion zum Thema Vertrauen war, wie schon beschrieben, dass ich am Tag der Auktion nicht nach Hause gefahren bin, sondern bei Loisl auf der Weide blieb. Auch am nächsten Morgen war ich schon sehr früh draußen bei ihm. Er kam zu mir und ließ sich gerne streicheln. Ich versuchte ihn zuerst mal ganz vorsichtig überall anzufassen. Hals und Rücken waren natürlich kein Problem, aber viele Pferde haben spätestens am Kopf, an den Ohren oder an der Bauchunterseite ein Problem. Bei Loisl war alles OK, ich konnte ihn überall berühren. An der Brust hielt er sogar extra ruhig, dort schien es ihm besonders zu gefallen. Auch ein bisschen abtätscheln oder abklatschen war kein Problem für ihn. Mein nächster Versuch war schon etwas gewagter: Ich fuhr vorsichtig an seinen Beinen herunter und hob mit den Worten "gib Fuß" seine Hufe kurz auf. Auch das ließ er sich gefallen. Scheinbar hatte der Züchter schon viel Vorarbeit geleistet. Ich setzte mich auf einen Baumstamm, der dort als Sprunghindernis lag, und schaut ihm beim Grasen zu. Wie schon am Vortag, kam er wieder ganz nah zu mir und suchte den Körperkontakt - ein wirklich tolles Gefühl! Gut dass schon Donnerstag war, ich mußte nur für einen Tag nach Hause fahren um zu arbeiten.

Sichtbares Vertrauen

Sichtbares Vertrauen


Erster Besuch der Familie

Natürlich wollten auch meine Frau und meine Tochter das neue Familienmitglied kennenlernen. Gleich am Freitag Nachmittag fuhren wir auf den Klingerhof. Loisl und Ramazzotti waren mittlerweile die besten Kumpels. Genauso aufgeschlossen wie Loisl mir gegenüber war, war er auch anderen Menschen gegenüber, so dass meine Familie ihn sofort in´s Herz schließen musste. Eigentlich hätte meine Frau gerne ein paar schöne Fotos aus der Nähe gemacht, aber immer wenn sie sich Loisl näherte, kam dieser auf sie zu und wollte Kontakt aufnehmen. Natürlich war auch Julia von dem Fohlen begeistert. Noch nie hatte ich gesehen, dass sie ihren Kopf auf ein Pferd gelegt hat. Am liebsten hätte sie das Fohlen umarmt, aber ihre Arme waren halt zu kurz ;-).

KontaktaufnahmeUmarmung


Wie soll er den heißen?

Obwohl ich schon dauernd den Namen Aloisius oder Loisl verwende, hatte der Bursche bis zu diesem Zeitpunkt gar keinen Namen. Für uns war nur klar, dass ein bayerisches Pferd auch einen bayerischen Namen braucht. Bei Zuchtpferden muß ein Hengstfohlen einen Namen bekommen, der mit dem gleichen Buchstaben beginnt, wie der des Vaters. Und ein Stutfohlen muß mit dem gleichen Buchstaben beginnen wie der, der Mutter. Somit hätte Loisl einen Namen bekommen müssen, der mit "S" beginnt, da sein Vater "Samuel" heißt. Nun sollte mein Fohlen aber ein Wallach und vor allem ein Freizeitpferd werden und so fühlte ich mich in der Namensgebung frei. - Ich dachte an einen altbayerischen Namen, an Heilige und an Erzengel und landete bei "ALOISIUS". Der Name gefiel auch meiner Familie und war somit beschlossene Sache. Aber war Aloisius wirklich ein Erzengel oder ein bayerischer Name? Wikipedia klärt auf: Aloisius von Gonzaga war ein jung verstorbener Heiliger aus Italien. Er wurde am 09.03.1568 in Castiglione delle Stiviere bei Mantua geboren und ist am 21.06.1591 in Rom verstorben. Er wurde im Jahr 1726 durch Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen. - Dafür, dass er ein Italiener war, gibt es die Namen Alois und Aloisius ziemlich oft in Bayern. Man braucht nur an den bayerischen Dienstmann Aloisius zu denken, der kein "Manna" sondern ein Bier wollte. - "Luja, sog i!" - Aber immerhin: Aloisius ist also ein Heiliger!

Aloisius




WEITERLESEN





www.tez.de | Tierischer ErZengel | Aloisius - vom Fohlen zum Reitpferd
www.tez.de | Tierischer ErZengel | Aloisius - vom Fohlen zum Reitpferd